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Ikonen Ankauf

Georg Schomaker

Kunst- und
Antiquitätenhandel
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Abgeleitet von dem griechischen Wort „eikon“, welches „Bild“ bzw. „Abbild“ bedeutet, wird dieser Begriff bewusst für das ostkirchliche Kult- bzw. Heiligenbild verwendet. Allerdings hat der Begriff „Ikone“ im Laufe der Kulturgeschichte weitere Bedeutungen angenommen und ist vor allem in der heutigen Kunst-, Kultur- und Medienwelt des Westens ein gängiger Beiname geworden. 

Das religiöse Bild tritt in verschiedenen Formen auf: am häufigsten und bekanntesten sind Tafelbilder, Mosaike und Fresken. Darüber hinaus wurden Ikonen aber auch in Form von textilen Wandbehängen und steinernen Relief angefertigt. Thematisch umfassen sie Personen und Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament sowie außerbiblische Heilige. Neben den am häufigsten auftretenden Bildern Christi und Maria, finden wir Einzeldarstellungen der Erzväter, Propheten, Evangelisten und anderen Heiligen. Bildzyklen für den Kirchenraum widmen sich dem Themenkreis kirchlicher Festtage. Daneben treten aber auch Abbildungen des Jüngsten Gericht sowie lehrbildhafte Szenen aus der Bibel auf. 

Die Einzelikone im rechteckigen Format erscheint am häufigsten. Da die Ikone als „Fortsetzung der Bildkunst der Spätantike“ gesehen wird und ihre Vorbilder in den antiken imago clipeata (Porträt im Rundschild) findet, wurde sie vor allem zu Beginn des Christentums vermehrt in Form von Medaillons angefertigt. Darüber hinaus gibt es klappbare Diptychons und Triptychons (später auch 4, 5 und 6teilig!) für die Privatandacht und zur Verwendung als Reiseikone. Für Prozessionen wurden Ikonen doppelseitig bemalt und auf einer Stange montiert.

Die Bilderverehrung ist in der orthodoxen Kirche ein tiefverwurzelter Bestandteil der Liturgiefeier.
Im 11. bis 14. Jahrhundert entwickelte sich aus den frühchristlichen Chorschranken die Ikonostase, eine dreitürige Trennwand zwischen Altar- und Gemeinderaum, an der mehrere Ikonen befestigt sind. Im Zentrum dieser Bildersammlung hängt für gewöhnlich der Deesis, der thronende Heiland, flankiert von Maria und Johannes dem Täufer.

Dass das Bild in der orthodoxen Kirche ein Bestandteil seines Kultus wurde, verdankt es den Befürwortern der Bilderverehrung, die die Ikone dem geschriebenen Wort gleichbedeutend erachteten. Nichtdestotrotz distanzierten sie sich ebenso sehr wie die Ikonoklasten von den heidnischen Götzenverehrungen, weswegen nach dem Bilderstreit (726 – 843 n. Chr.) Dogmen für Ikonen festgelegt wurden. Nur Bilder, die von moralisch für würdig geltende, geweihte Personen angefertigt wurden und deren Herstellungsprozess und Bildkanon den von der Ostkirche vorgegebenen Regeln entsprechen, werden letztlich der nötigen Weihung unterzogen, damit sie als Ikone anerkannt werden können. Nicht jedes christlich religiöse Bild ist daher eine Ikone. In Anlehnung an die vermenschlichten Götter der Griechen dürfen Ikonen auch niemals rundplastisch sein.

Die Bilder der Ostkirche unterliegen anderen Prinzipien als wir es aus der neuzeitlichen Kunst des Abendlandes kennen: angefangen beim Farbauftrag bis hin zur Bedeutung. Eine Ikone darf nicht als bloßes religiöses Bild verstanden werden. Nach dem christlich-orthodoxem Glauben ist sie ein Ausdruck der göttlichen Offenbarung. Ähnlich wie das Wort Gottes galt und gilt die Ikone als etwas unabänderlich Heiliges und darf in ihrer Form nicht verändert werden. Daher ist die Bewahrung der Ähnlichkeit mit dem Urbild das entscheidendste Kriterium einer Ikone und es verwundert vielleicht weniger, weshalb sich die Bildsprache – anders als im Westen – kaum weiter entwickelt hat.

Gesichter, Kleidung und Landschaft sind in ihrer Darstelllung standardisiert wiedergegeben. Der Verzicht auf die Natürlichkeit führt zur Sicherstellung, dass das Wesentliche zum Sinn des Dargestellten wird. Der Betrachter ist dabei angehalten über das Sichtliche hinweg zu sehen und das Urbild zu erkennen. Denn Jenes ist Ziel seiner Anbetung und nicht das Bild selbst.

Als Appell ans Auge des Betrachters statt seines Ohres, ist alles Sichtbare auf der Ikone eine Aussage: Physiognomie, Körperhaltung, Gestik, Mimik, Kleidung, Kultgegenstände, Pflanzen, Tiere, Architektur und Landschaft. Daneben spielen aber auch Farben eine wichtige Rolle. Sie werden der kirchlich dogmatischen Aussage als Vokabular beigefügt. Das Erlernen der Formen- und Farbensprache ist notwendig um die vollständige Bedeutung einer Ikone verstehen zu können. Dabei ist manches unmittelbar verständlich, wie z.B. der Zeigegestus. Anderes kann aber auch weniger leicht verständlich sein, wie z.B. verhüllte Hände. Dabei handelt es sich dann um Gebärden und Gesten, die innerhalb einer Gemeinschaft in langer Tradition aufgebaut worden sind. Der Kontext ist dabei zu beachten, denn die Farbe Weiß steht im Kulturkreis der Ostkirche für das göttliche Licht, die Verklärung und ewige Herrlichkeit, welche weitere Eigenschaften wie Unschuld, Reinheit, Freude und Güte mit einbezieht. Im Orient, China und Griechenland ist Weiß dagegen die Farbe der Trauer. Purpur bezeichnet göttliche und königliche Macht und Würde, weswegen die Gewänder byzantinischer Kaiser, Christus und Marias meistens in dieser Farbe gestaltet wurden. Blau ist die Farbe des Himmels, der Unendlichkeit und der Treue. Seine Gegenfarbe ist Braun, welches das irdisch-menschliche zeigt. Dunkelbraun steht für die Absage an die Welt und die Buße. Rot, welches von dem eher bläulichen Purpur zu unterscheiden ist, steht symbolisch für Leben, Blut, Feuer, Krieg und Gewalt sowie das erlösende Opfer Christi und der Märtyrertod. Grün ist eine vermittelnde Farbe und steht für das Wachsen und den Triumph über den Tod, für die Hoffnung auf ein neues Leben und somit für die Auferstehung. Gottesfeindlichkeit, die ewige Finsternis und der Tod werden über die Farbe Schwarz vermittelt. Um die klare Aussage der Bildsprache zu erhalten, werden Farben verstärkt expressiv eingesetzt, d.h. Grundfarbe wird neben Grundfarbe gesetzt und dabei durch klare Linien voneinander getrennt. Gold ist keine Farbe sondern ein Metall. Es repräsentiert den göttlichen Lichtglanz und ist als dessen irdischer Reflex zu verstehen.

Oftmals sind Ikonen auch beschriftet durch so genannte „Legenden“ bzw. „Epigrammata“. Diese Beischriften zieren z.B. geöffnete Bücher oder Schriftrollen vieler Heiliger. Ihr Inhalt entspricht Auszügen aus Lektionen, die während des Gottesdienstes am entsprechenden Heiligentag vorgelesen werden. Beischriften können aber auch so im Bildfeld auftauchen um den „Bildtext“ zu erläutern oder sie liefern Titel und Kapitelüberschriften zu den Viten der Dargestellten. Der Text erscheint allerdings nicht vollständig sondern als Wortskelette. Diese Abkürzungen erfüllen nicht etwa den praktischen Zweck der Platzersparnis, vielmehr gleichen sie einer Geheimschrift. Die Buchstabenchiffren sind, neben den Bildchiffren wie Kleidung, Kopfbedeckung und Kultgegenstände, für die Identifikation der Abgebildeten nötig und übernehmen dadurch die Funktion der Heiligenattribute in der westlichen Malerei.

Ikonen sind somit religiöse Bilder, die ihren heiligen Charakter über den von der Ostkirche vorgegebenen und streng eingehaltenen Farben- und Formenkanon zum Ausdruck bringen. Dem Betrachter wird das Wort Gottes nicht allein über die Schrift vermittelt, sondern über das Bild.