Ikonen wurden nicht nur auf Holztafeln gemalt, sondern auch in Form von Mosaiken und Fresken angefertigt. Darüber hinaus waren allerdings auch gewebte Teppiche und Vorhänge, in vergoldetes Silberblech getriebene, aus Metall gegossene oder in Stein, Marmor, Speckstein oder Elfenbein gemeißelte Reliefs gebräuchlich. Auch die Malerei der Tafelbilder kann mit Edelsteinen und Perlen besetzt, mit Stoff bekleidet oder mit Beschlägen aus Silberblech bedeckt sein. Letzteres resultiert vor allem aus dem Verständnis der Ikone als Reliquie. Im 13. Jahrhundert wurden kleine Ikonen mit Metall verkleidet, um diese vor Berührungen und Küsse zu schützen. Ab dem 16. Jahrhundert wurden Metallverkleidungen zur Mode. Sie bestehen vornehmlich aus mit Email und Perlen verziertem Silber, das den Rand und den Grund der Ikone verziert, Köpfe und Hände der Dargestellten allerdings ausspart. Im Zuge der Massenproduktion ließ die Ausführung unter den Beschlägen immer weiter nach, so dass nur noch die Flächen der Aussparungen bemalt wurden. Der Mischung von Materialien waren keine Grenzen gesetzt.
Den Mal- und Anfertigungstechniken allerdings schon! Seit den auf Grund des Bilderstreits aufgesetzten Doktrinen mussten sich Ikonenhersteller an diesen vorgegebenen Arbeitsprozessen und Gestaltungsformen halten.
Beispielhaft soll die Herstellung der Tafelikonen betrachtet werden. Als Bildträger dient die Holztafel, die entweder aus einem ganzen Stück vom Zimmermann geschnitten oder aus mehreren ast- und harzfreien, getrockneten Brettern aneinander geleimt wird. Das Format wird in Abhängigkeit des Bildthemas und die Größe in Abhängigkeit seiner Funktion gewählt. Ein Bild für den Kirchraum ist mindestens 1m hoch, das Bild für den Privathaushalt in der Regel zwischen 30 und 35cm. Die Wahl des Materials, d.h. der Holzart, hängt verständlicherweise von der Region ab. Im Mittelmeerraum werden in erster Linie Zypressen, Oliven, Platanen, Pappeln und Pinien verarbeitet. Russische Ikonen sind dagegen aus Linde, Erle, Eiche oder Birke angefertigt. Die Schulen von Nowgorod, Pskow und Jaroslave verwenden Fichten und Kiefern, während in Sibirien die Lärche am häufigsten verarbeitet wird.
Die Malfläche ist nochmals kastenförmig vertieft, so dass ein Rand diese gleichmäßig umgibt. Die Vertiefung wird im russischen „kovčeg“ genannt, was mit „Arche“ oder „Schrein“ übersetzt werden kann und einen weiteren Hinweis auf die vergleichbare Bedeutung mit einer Reliquie gibt. Der entstandene Rand wird für gewöhnlich mit Viten der Heiligen bemalt, beschriftet oder dekorativ geschnitzt. Die Rückseite wird mit eingefalzten Querhölzern verstärkt.
Bevor die Fläche bemalt werden kann, muss sie aufgeraut und mehrmals mit Leim bestrichen und mit Leinen- oder Hanftüchern beklebt werden. Dadurch wird die Malfläche elastisch und verhindert das Beschädigen der Malerei bei Schwingungen des Holzes. Als nächstes wird die Fläche mit einer Mischung aus Kreide, Alabasterpulver, Leim und Wasser – welche manchmal auch Öl, Honig oder Eigelb versetzt sein kann – grundiert. Im Wasserbad erwärmt, wird das Gemisch noch warm in dünnen Schichten, die ein intensives
Den Mal- und Anfertigungstechniken allerdings schon! Seit den auf Grund des Bilderstreits aufgesetzten Doktrinen mussten sich Ikonenhersteller an diesen vorgegebenen Arbeitsprozessen und Gestaltungsformen halten.
Beispielhaft soll die Herstellung der Tafelikonen betrachtet werden. Als Bildträger dient die Holztafel, die entweder aus einem ganzen Stück vom Zimmermann geschnitten oder aus mehreren ast- und harzfreien, getrockneten Brettern aneinander geleimt wird. Das Format wird in Abhängigkeit des Bildthemas und die Größe in Abhängigkeit seiner Funktion gewählt. Ein Bild für den Kirchraum ist mindestens 1m hoch, das Bild für den Privathaushalt in der Regel zwischen 30 und 35cm. Die Wahl des Materials, d.h. der Holzart, hängt verständlicherweise von der Region ab. Im Mittelmeerraum werden in erster Linie Zypressen, Oliven, Platanen, Pappeln und Pinien verarbeitet. Russische Ikonen sind dagegen aus Linde, Erle, Eiche oder Birke angefertigt. Die Schulen von Nowgorod, Pskow und Jaroslave verwenden Fichten und Kiefern, während in Sibirien die Lärche am häufigsten verarbeitet wird.
Die Malfläche ist nochmals kastenförmig vertieft, so dass ein Rand diese gleichmäßig umgibt. Die Vertiefung wird im russischen „kovčeg“ genannt, was mit „Arche“ oder „Schrein“ übersetzt werden kann und einen weiteren Hinweis auf die vergleichbare Bedeutung mit einer Reliquie gibt. Der entstandene Rand wird für gewöhnlich mit Viten der Heiligen bemalt, beschriftet oder dekorativ geschnitzt. Die Rückseite wird mit eingefalzten Querhölzern verstärkt.
Bevor die Fläche bemalt werden kann, muss sie aufgeraut und mehrmals mit Leim bestrichen und mit Leinen- oder Hanftüchern beklebt werden. Dadurch wird die Malfläche elastisch und verhindert das Beschädigen der Malerei bei Schwingungen des Holzes. Als nächstes wird die Fläche mit einer Mischung aus Kreide, Alabasterpulver, Leim und Wasser – welche manchmal auch Öl, Honig oder Eigelb versetzt sein kann – grundiert. Im Wasserbad erwärmt, wird das Gemisch noch warm in dünnen Schichten, die ein intensives
Durchtrocknen verlangen, aufgetragen. In der Regel sind es bis zu sieben Schichten.
Seit dem 16. Jahrhundert gibt es in Griechenland und Russland Malerhandbücher mit Motiven, die als Vorlage für Ikonen dienen. Sie sollen zum einen das Urbild der Ikone bewahren und zum anderen garantieren, dass die Ikone ordnungsgemäß angefertigt wird und der orthodoxen Lehre entspricht. Die Umrisse und Begrenzungslinien der Vorzeichnung werden dann auf den Malgrund aufgepaust oder eingeritzt.
Bis ins 15. Jahrhundert wurden zwei Maltechniken parallel ausgeführt, Enkaustik und Tempera, bis letztere überwog und schließlich zur allein legitimen Maltechnik wurde. Die Enkaustik verwendet wachsgebundene Farben, die sehr widerstandsfähig sind, aber nur unverbundene, nebeneinander stehende Farbflächen ermöglicht. Durch Hinzufügen von Olivenöl und Harzen, versuchte man geschmeidigere Farben zu gewinnen, die auch feine Übergänge zulassen. Die Farben haben einen warmen, intensiven Ton und erzielen eine körperhafte Wirkung. Die Temperatechnik kam im 6. Jahrhundert auf. Als Bindemittel wurden organische Stoffe wie Eiweiß, Eigelb, Honig, Gummimilch oder ähnliches verwendet. Die Farben werden in dünnen Schichten übereinander aufgetragen und ermöglichen harte und klare Konturen.
Einzelne Bildelemente werden vergoldet und damit optisch hervorgehoben. In der Regel sind dies der Hintergrund und die Nimben (Heiligenscheine) sowie gelegentliche Gewänder und Gerätschaften. Um die Goldschicht und Farbe zu schützen sowie die Leuchtkraft letzterem zu stärken, überzog man in der Regel die gesamte Fläche mit mehreren Firnisschichten aus Leinöl. Allerdings nimmt diese Schutzschicht Russpartikel auf, was zur Verschmutzung und starken Verdunkelung vieler Ikonen geführt hat. Wohlwollend gemeinte Verbesserungen sowie Geschmacksveränderungen haben zur Übermalung vieler Ikonen geführt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat man vor allem in Russland begonnen die älteren Malschichten freizulegen.
Seit dem 16. Jahrhundert gibt es in Griechenland und Russland Malerhandbücher mit Motiven, die als Vorlage für Ikonen dienen. Sie sollen zum einen das Urbild der Ikone bewahren und zum anderen garantieren, dass die Ikone ordnungsgemäß angefertigt wird und der orthodoxen Lehre entspricht. Die Umrisse und Begrenzungslinien der Vorzeichnung werden dann auf den Malgrund aufgepaust oder eingeritzt.
Bis ins 15. Jahrhundert wurden zwei Maltechniken parallel ausgeführt, Enkaustik und Tempera, bis letztere überwog und schließlich zur allein legitimen Maltechnik wurde. Die Enkaustik verwendet wachsgebundene Farben, die sehr widerstandsfähig sind, aber nur unverbundene, nebeneinander stehende Farbflächen ermöglicht. Durch Hinzufügen von Olivenöl und Harzen, versuchte man geschmeidigere Farben zu gewinnen, die auch feine Übergänge zulassen. Die Farben haben einen warmen, intensiven Ton und erzielen eine körperhafte Wirkung. Die Temperatechnik kam im 6. Jahrhundert auf. Als Bindemittel wurden organische Stoffe wie Eiweiß, Eigelb, Honig, Gummimilch oder ähnliches verwendet. Die Farben werden in dünnen Schichten übereinander aufgetragen und ermöglichen harte und klare Konturen.
Einzelne Bildelemente werden vergoldet und damit optisch hervorgehoben. In der Regel sind dies der Hintergrund und die Nimben (Heiligenscheine) sowie gelegentliche Gewänder und Gerätschaften. Um die Goldschicht und Farbe zu schützen sowie die Leuchtkraft letzterem zu stärken, überzog man in der Regel die gesamte Fläche mit mehreren Firnisschichten aus Leinöl. Allerdings nimmt diese Schutzschicht Russpartikel auf, was zur Verschmutzung und starken Verdunkelung vieler Ikonen geführt hat. Wohlwollend gemeinte Verbesserungen sowie Geschmacksveränderungen haben zur Übermalung vieler Ikonen geführt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat man vor allem in Russland begonnen die älteren Malschichten freizulegen.